
Red Sparrows feiern den Staffelsieg - Abstiegs-Duell um Platz zehn weiter vertagt
In einem meisterhaften Auftritt feiern die Damen der HSG Freiburg die Meisterschaft in der Staffel Süd, der TSV Wolfschlugen ist im Spitzenspiel chancenlos.
Eine Führung von 5:2 bereits nach etwas mehr als zehn Minuten, lediglich sieben Gegentreffer in der gesamten ersten Halbzeit - die Damen der HSG Freiburg küren sich am zurückliegenden Sonntag mit einem jederzeit überzeugenden Auftritt beim TSV Wolfschlugen zum Meister der Staffel Süd. Was eigentlich ein heißer Kampf zwischen Tabellenführer und Verfolger hätte sein sollen, war schlichtweg schon nach den ersten Minuten zur klaren Nummer avanciert. Im Stile einer Meister-Mannschaft kontrollierten die “Red Sparrows” das Geschehen nach Belieben die Abwehr agierte wie ein Bollwerk und im Angriff fand man gegen jegliches taktisches Mittel eine adäquate Lösung. Doch sollte der in Lauerstellung auf Platz zwei gelegene TSV Wolfschlugen keinesfalls nach dem erwähnten Halbzeitstand die Flinte ins Korn werfen, im Gegenteil. Mit großem Kampfgeist verkürzten die Damen von Simon Hablizel nach dem Acht-Tore-Rückstand zu Beginn des zweiten Durchgangs nochmal auf 10:15, jedoch sollte es nicht mehr wirklich knapp werden. Freiburg warf den Meister-Modus direkt wieder an und schraubte sich auf ein 12:21 (49.) und damit die endgültige Vorentscheidung. Am Ende sollte das Spitzenspiel nur allzu deutlich mit 26:17 aus Sicht der frisch gebackenen Meisterinnen aus Freiburg enden.
Trotz der deutlichen Niederlage wird man in Wolfschlugen dem jüngsten Ergebnis keine allzu große Relevanz zugestehen, weiterhin liegen die Hexabanner-Mädels gefestigt auf dem zweiten Tabellenplatz. Mit 29 Punkten auf der Habenseite hält man die SG Schozach-Bottwartal, den HCD Gröbenzell und die SG Kappelwindeck/Steinbach mit jeweils fünf Punkten auf Distanz. Bei noch drei Spielen der Verfolgerinnen sind die Chancen den zweiten Platz noch zu erobern, jedoch noch durchaus im Bereich des Möglichen. Damit gilt klar: Verlieren verboten! Was die SGSB und die SGKS angeht, wurde diese Vorgabe erfüllt. Die Mannschaft aus Schozach-Bottwartal holte sich beim Tabellenschlusslicht, dem TSV Schwabmünchen, einen standesgemäßen 36:25-Sieg ab. Jade Oral traf stolze zehnmal aus dem Feld, Lara Däuble überzeugte mit acht Treffern und Carlotta Hees trumpfte mit sechs Toren auf. Trotz dieser beeindruckenden Leisten war Schwabmünchen lange in Schlagdistanz, bis in die späte Phase der ersten Halbzeit betrug der SGSB-Vorsprung maximal zwei Tore. Jedoch nutzten die Damen von Hannes Diller eine Schwächephase der Gäste und zogen zwischen der 22. und 30. Minute von einer knappen 12:11-Führung auf einen komfortablen Vorsprung von 18:12 davon. Im zweiten Durchgang war mit dieser Hypothek die Messe bereits gelesen und Schwabmünchen fand nicht zurück in die Partie.
Die SG Kappelwindeck/Steinbach musste währenddessen in eigener Halle gegen die TSG Friesenheim bestehen. Auch hier war bereits im ersten Durchgang das Spiel weitestgehend entschieden, die Eulenfrauen konnten lediglich etwa zehn Minuten mithalten. Nach dem 4:4 durch Charlotte Lohr in Minute neun zog die SGKS über 10:7 davon. Jedoch fand sich auch Friesenheim vorerst nicht mit einer Niederlage ab, nach 17 Minuten verkürtzte Sara Jelicic auf 10:9 und es schien, als würde die TSG einen Fuß in die Tür bekommen. Ein 6:0-Lauf ab Minute 20 stieß diesen kleinen Spalt jedoch jäh zu. Aus einem 11:10 (19.) machte die SG innerhalb von rund fünf Minuten ein 17:10, bis zur Halbzeit kassierte man nur noch einen weiteren Treffer und traf selbst noch fünfmal. Mit einem souveränen Vorsprung von 22:12 wurden demnach die Seiten gewechselt. Spannend wurde es in Bühl in den finalen 30 Minuten nicht mehr, der Vorsprung pendelte zeitweilig zwischen sieben und zehn Treffern. Lorena Vierling (5 Tore) setzte wenige Sekunden vor dem Ende der Partie den Schlusspunkt zum 37:26. Bereits durch diese beiden Ergebnisse bleibt das Rennen um Platz drei in der ablaufenden Saison hoch spannend, sowohl die SG Schozach-Bottwartal als auch die SG Kappelwindeck/Steinbach haben nun 24 Punkte nach 19 Spielen. Mit der identischen Punkteausbeute beendete die HCD Gröbenzell den 20. Spieltag. Im bayerischen Duell mit dem HC Erlangen kamen die Damen von Stefan Weidinger nicht über ein 28:33 hinaus, bereits das Hinspiel im November ging knapp an den HCE.
Ähnlich wie in den beiden anderen Partien in Bezug auf den dritten Platz, ergab sich eine frühe hohe Führung in Gröbenzell. Und es schien zunächst so, als sollte sich der HCD in Front begeben, nach neun Minuten stand es 7:5, jedoch glich Erlangen immer wieder aus. Nach einem Doppelschlag in der 15. und 16. Minute führte die Mannschaft von Stephanie Subke und Steffi Mittasch plötzlich mit 10:8 und diese Führung sollte sich ausbauen. Beim 9:12 in Minute 20 waren erst erstmals drei Tore unterschied, beim 12:16 nach 25 Minuten erstmals vier Tore. Dennoch war hier alles drin, beim Stand von 15:18 wurden die Seiten gewechselt. Vorteil HCE, jedoch ließ sich der HCD keinen Millimeter aus der Spur bringen. Innerhalb von knapp zehn Minuten egalisierte Gröbenzell die ersten 30 Minuten und glich durch Sabrina Lipp zum 20:20 (39.) aus. Erlangen sollte in dieser Phase gehörig wanken, jedoch nicht fallen. Franziska Peschko und Lotte Rothaug stellten den 2-Tore-Vorsprung für die Mittelfranken wieder her, nach einem Tor von Hannah Lichtlein und zwei Toren von Hannah Lorz stand es 25:21 und die Vier-Tore-Führung war zurück (45.). Erneut schien das Spiel entschieden, jedoch wollte auch Erlangen das Kapitel noch nicht abschließen. In einer schwachen Phase nach einer Gröbenzell-Auszeit kassiert der HCE drei Tore in Folge und ist beim 24:25 (47.) nur noch ein Tor in Front. In den Schlussminuten ergab sich demnach ein offener Schlagabtausch, mit dem besseren Ende für Erlangen. Gröbenzell sollte kein weiterer Ausgleich gelingen, zum Ende hin entschied der HC Erlangen die Partie beim Stand von 28:33 wohl etwas zu deutlich. Nach diesem Ergebnis bleibt der HCD Gröbenzell bei ebenfalls 24 Punkten stehen und ein echter Dreier-Vergleich wird um den dritten Platz der Liga entscheiden. Es könnte sogar Erlangen mit nun 23 Punkten noch eine Rolle spielen, wobei der HCE bereits 20 Spiele absolviert hat.
Damit angekommen im Tabellenkeller und dem Kampf um Platz Zehn und den damit vermiedenen Abstieg. Die HSG St. Leon/Reilingen, aktuell auf diesem elften Platz und mit sieben Punkten vom Abstieg bedroht, musste beim TSV Haunstetten ran. Die Reserve der HSG Stuttgart-Metzingen II, aktuell auf Platz zehn mit neun Punkten, bekam es in eigener Halle mit dem Sportverein Allensbach zu tun. Beide Abstiegskandidaten kassierte Niederlagen, womit sich schon einmal an der tabellarischen Situation nichts verändern sollte. In Haunstetten war für die Damen der HSG St. Leon/Reilingen kein Mittel gegen Chiara Joerss (10 Tore) und Patricia Link (7 Tore) zu finden, wobei die Gäste aus Baden-Württemberg nach 20 Minuten mit 12:10 sogar in Führung lagen. Im Vorfeld der Halbzeit betrug der Vorsprung sogar zeitweise vier Tore, wie beim Stand von 11:15 nach rund 25 Minuten. Doch es fehlte wie so oft in dieser Saison die Konstant aufseiten der HSG, früh im zweiten Durchgang glich Haunstetten aus (16:16, 34.), nach 40 Minuten waren die Damen von Thomas Bäuml ihrerseits beim Stand von 19:17 mit zwei Toren davongezogen. Es blieb bis in die Schlussphase hoch spannend, es stand 22:22 nach 47 Minuten, in der 50. Minute zeigte die Anzeigetafel ein 24:24 und durch ein Tor von Nicola Baumann gelang sogar eine späte Führung der HSG St. Leon/Reilingen beim 24:25. Doch es sollte nicht reichen, ein 5:0-Lauf der Hausherrinnenstellte das Spiel auf 29:25 und mit nur noch fünf Minuten auf der Uhr war keine Zeit mehr für ein weiteres Comeback. Die Partie endete schlussendlich mit 31:27
Mit deutlich weniger Dramatik endete die Partie zwischen der TUSSIES-Reserve und dem Sportverein Allensbach. In den ersten rund 20 Minuten erspielte sich das Team von Martin Gerstenecker die erste kleine Führung beim 10:6. Dieser Vier-Tore-Vorsprung sollte bis zum Pausenpfiff (9:13) Bestand haben. Dann ging es recht schnell im zweiten Durchgang, nach knapp 44 Minuten stand es 11:21 und die erste Zehn-Tore-Führung der Partie sorgte für die Vorentscheidung. Der HSG Stuttgart-Metzingen II gelangen bis zum Schlusspfiff nur noch fünf Treffer, während der SVA noch bis auf 16:32 erhöhen sollte. Greta Rinkeviciute erzielte acht Tore, Rahel Müller trug sich siebenmal in die Torschützenliste ein und Kyra Teixeira da Silva feierte sechs Tore. Ob St. Leon/Reilingen noch eine Chance auf das rettende Ufer hat, entscheidet sich in den kommenden beiden Spielen. Zunächst auswärts in Schwabmünchen und direkt in der Woche darauf in eigener Halle gegen den aktuell Tabellenletzten, gewinnt man diese beiden Spiele, dürfte man vor der HSG-Reserve aus Stuttgart-Metzingen liegen. Die müssen wiederum noch zum frisch gekürten Meister aus Freiburg und bekommen es am 26. April mit der TSG Friesenheim zu tun.
Bericht: Felix Maier| Foto: Achim Keller
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